September 1989 vs. November 2017 – eine Fotoreihe in Schöneweide
Ein Spaziergang durch Schöneweide im September 1989 - und wie es heute hier aussieht. Zum Glück lernen wir durch unseren Blog Menschen wie Andreas kennen, der mit einem Schatz an alten Fotos um die digitale Ecke und auf uns zu kam. Er nimmt uns mit auf eine Reise in das Schöneweide von vor 28 Jahren. Andreas Petersell wohnt heute in Weißensee, kommt aber ursprünglich aus Johannisthal und hat im September 1989 eine Fotoreihe von Gebäuden in Nieder- und Oberschöneweide (link zum Flickr-Album) gemacht. Er hat uns gefragt, ob wir diese auf unserem Blog dem Heute gegenüberzustellen.
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September 1989 vs. November 2017 – eine Fotoreihe in Schöneweide

Ein Spaziergang durch Schöneweide im September 1989 – und wie es heute hier aussieht

 

Zum Glück lernen wir durch unseren Blog Menschen wie Andreas kennen, der mit einem Schatz an alten Fotos um die digitale Ecke und auf uns zu kam. Er nimmt uns mit auf eine Reise in das Schöneweide von vor 28 Jahren. Andreas Petersell wohnt heute in Weißensee, kommt aber ursprünglich aus Johannisthal und hat im September 1989 eine Fotoreihe von Gebäuden in Nieder- und Oberschöneweide (link zum Flickr-Album) gemacht. Er hat uns gefragt, ob wir diese auf unserem Blog dem Heute gegenüberzustellen.

Da wir „Zugezogene“ sind, haben wir keine Vorstellung davon, wie es früher hier war und wie es ausgesehen hat. Insofern hatten wir uns auch so über das Interview mit den Matrosenhunden gefreut und über die Fotos und Geschichten von Fine, die hier als Teenager zu Wendezeiten gelebt hat und auf der Wilhelminenhofstraße groß geworden ist. Zusammen mit den Bildern von Andreas Petersell entsteht auch für uns Nachzügler eine Idee von Schöneweide zu DDR-Zeiten.

Wir haben Andreas zum Hintergrund der Entstehung der Bilder gefragt:

„Die Aufnahmen entstanden im September 1989. Die ersten Kollegen verschwanden über Ungarn in den Westen, die Montagsdemonstrationen fingen an. Mein Vater durfte aufgrund seines Ausreiseantrages in den Westen übersiedeln. Es war ein mulmiger Schwebezustand. Im August 1989 fuhr ich als Gruppenleiter in ein Kinderferienlager der Akademie der Wissenschaften nach Liebstadt (Sachsen). Dort brachte eine Kollegin den Kinder und mir bei, wie man Schwarz-Weiß-Fotos selbst entwickelt.

Also habe ich mir im September die Ausrüstung (Chemikalien, Fotorollen, Vergrößerungsgerät, Fotopapier) gekauft, und im eigenen Kinderzimmer selbst entwickelt. Ohne die Möglichkeit des Selbstentwickelns wären die Fotos nicht entstanden. Ich ahnte, dass die Bauten, besonders die in Schöneweide, in der Form nicht mehr lange Bestand haben würden.

Ich rechnete aber mehr mit Abriss und der Entstehung von Plattenbauten als mit der Wende.

Schöneweide war mir sehr vertraut. Für den Johannisthaler aus der Nähe des S-Bahnhofs war Schöneweide immer das Einkaufsgebiet Nr. 1. Wenn es keinen ordentlichen Weihnachtsbaum vor der HO-Kaufhalle in Johannisthal gab, wich man eben nach Niederschöneweide aus. Vertraut war mir Schöneweide auch durch die VHS Köpenick, wo ich von 1985 bis 1988 mein Abitur nachgeholt hatte. Jetzt ist dort das KES.

Die Fotos entstanden auch aus Angst, ich könnte die Häuser nach eineinhalb Jahren nicht mehr wiedersehen, denn ich hatte für den 1. November 1989 meinen Einberufungsbefehl zur NVA bekommen. Am 29.10.89 war ich noch zu den sogenannten „Sonntagsgesprächen“ vor dem Roten Rathaus mit Günter Schabowski gegangen, und am 01.11.89 durfte ich zu Klängen des „Lieds der Partei (Die Partei, die Partei, die hat immer Recht)“ in das Wehrkreiskommando NSW am Kaisersteg (Novilla) einrücken. Ich dachte, ich bin im falschen Film.“

 

Spreestraße/Schnellerstraße 1989-2017

Sonnenhaus NSW, Flutstraße Ecke Schnellerstraße 1989-2017

Edisonstraße 1989-2017

Andreas hatte auch die Idee, unsere Leserinnen und Leser um Mithilfe bei der Suche nach dem heutigen Pendant zu bitten. Und die brauchen wir. Ich als Zugezogene hatte größte Schwierigkeiten die Häuser und Straßenfluchten von damals der heutigen Situation zuzuordnen. Zweimal habe ich mich bereits beim Fotografieren vertan. Daher könnt ihr uns helfen: Wir werden regelmäßig ein Bild der Reihe 1989 auf facebook und (evtl. Instagram) posten, sein heutiges Erscheinungsbild kann dann gesucht, hoffentlich gefunden und abgelichtet werden.

Dabei haben wir die Bitte, dass diese, wie die Bilder von Andreas, die creative commons Lizenz aufweisen (d.h. die Fotos können frei verwendet werden, so lange der Name des Urhebers genannt wird). Dann können wir bzw. Andreas auch einzelne Bilder auf dem Blog verwenden.

Als erstes Bild haben wir uns das Folgende ausgesucht. Habt Ihr eine Ahnung wo es entstand und wie es hier heute aussieht? Danke!

 

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Hier ist die Gegenüberstellung: In dem Haus in dem Auto Duwe war, ist 2017 eine Pizzeria und ein Frisör. Und hat wieder ein Nachbarsgebäude (heute ist da die Sparkasse drin).

Wilhelminenhofstraße Höhe Firlstraße

Beitrag und Fotos (2017) von Leo –  Fotos (1989) von Andreas Petersell

 

 

 

8 Comments

Post a Reply to Endlich werde ich Zeitzeugen-Onkel und Geschichts-Opa! Danke Euch für diesen Beitrag. Das Schwarz-Weiß der Bilder unterstreicht das gruselige Ambiente. Cancel Reply