TGURD#2 – Tue Gutes und rede darüber
Wir schreiben über alles, was wir in Schöneweide lieben. Über das kreative Leben, das sich überall Bahn bricht, über Randberliner Alltag und Tradition, über Zauber und Schönheit, die Coolness und Schrulligkeit – denn darüber liest man viel zu wenig.
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TGURD#2 – Tue Gutes und rede darüber

TGURD ist eine Aktion von Mandy Geddert (Inhaberin des großartigen Kindermodelabels CharLe in Oberschöneweide) und Lars Düsterhöft (SPD Abgeordneter im Wahlkreis Schöneweide/Johannisthal)

 

Die Mission der beiden bunten Hunde in Schöneweide: An einem Tag im Monat sind sie in Schöneweide und Johannisthal in öffentlichen Einrichtungen und sozialen Anlaufstellen unterwegs und packen mit an. Sie wollen darauf aufmerksam machen, wo Hilfe benötigt wird – und wo jeder einfach helfen kann. Im Mai waren sie in der sozialtherapeutischen Einrichtung „Haus Strohhalm“ in Oberschöneweide und haben den Küchendienst gerockt. Den Beitrag von Mandy zu TGURD #1 gibt es hier zum Nachlesen.

Megaschöneweide plant ja schon seit Längerem soziale Einrichtungen, die Hilfe, Tat und Rat anbieten, vorzustellen.  Mit TGURD können wir diese nicht nur vorstellen, sondern selbst aktiv werden. Daher machen wir gerne mit. Diesen Monat geht es in die Wuhlheide. Wir begleiten Oliver Schiller (wirbelt kräftig im Hintergund der PfadfinderInnen Oberschöneweide mit), der sich ehrenamtlich die Pflege von Parkbänken und Schildern in der Wuhlheide zur Aufgabe gemacht hat.

Olli ist kein Vandale. Im Gegenteil, aber bei seiner ehrenamtlichen Arbeit – dem Beseitigen von Graffiti Tags auf Parkbänken und  Schildern – wird genau das von ihm (Kapuzenpulli tragend) vermutet. Olli erklärt den Spaziergängern dann sein Anliegen: Er will sein „erweitertes Wohnzimmer“, wie er die Wuhlheide liebevoll nennt, schön und sauber halten. Damit trifft er mitten ins Herz der Spaziergänger.

Die Wuhlheide ist vielen hier heilig. So auch Olli.  Seit 2007 wohnt er in Schöneweide, ursprünglich kommt er aus der grünen Uckermark. Vielleicht ist das eine Erklärung dafür, warum die Wuhlheide für ihn nur dann wirklich Erholung bietet, wenn nichts vom Grün ablenkt. Keine sinnfreien und/oder im schlimmsten Fall antisemitischen Schmierereien. Sehe ich auch so.

Mit dem Fahrrad geht es los. Wir unterhalten uns auf dem Weg. Olli ist einer von den Menschen, die man sofort mag. Ein echt cooler Typ. Die erste Bank, der wir begegnen, ist kaputt; wir lassen sie links liegen, Olli meldet sie den verantwortlichen Stellen, sodass sie ausgetauscht werden kann. Die nächste verschmutze Bank ist besetzt.  Erst bei Bank Nummer 3 können wir loslegen: Abschmirgeln,  streichen, trocknen lassen, noch mal drüber streichen und zuletzt die Banderolle und das Schild „frisch gestrichen“ befestigen.

 

Als wir gerade mit dem Abschmirgeln begonnen haben, kommt einer der neuen Parkranger der Wuhlheide vorbei und schaut uns erst mal auf die Finger bevor er, begeistert von der Aktion, seine Runde durch den Park fortsetzt. Wir handeln in seinem Sinn, denn seine Aufgabe ähnelt der unseren: die Wuhlheide schön halten.

Olli ist gut ausgestattet und hat einen Fahrradanhänger mit allem, was er für seine Verschönerungsaktion braucht. Seit 2012 pflegt er bereits die Bänke in der Wuhlheide. Begonnen hat es mit dem jährlich im April stattfindenden  Schöneweider Frühjahrsputz, da ist Olli zusammen mit seiner Pfadfindergruppe immer dabei. Aber einmal im Jahr reicht Olli nicht, daher geht er regelmäßig auf Reinigungstour durch die Wuhlheide. Er macht das alleine und je nachdem wie es seine Zeit erlaubt.

How we spend our days is, of course, how we spend our lives.“ Annie Dillard.

Über unsere zusätzlichen Hände heute freut er sich. Denn alleine braucht er für eine Bank ungefähr eine Stunde, zusammen schaffen wir heute drei Bänke in knapp 2 Stunden. Schön quatschen und reichlich Kekse essen mitgezählt.  Wir reden über Zeit und darüber, dass man sie sich nehmen müsse (auch wenn es scheint, als habe man nie genug): Für das, was einem wichtig ist, für einen guten Umgang mit seinem Umfeld und seinen Mitmenschen. Schließlich sei es doch das, was glücklich mache.

Ich frage Olli, ob es ihn nicht nerve, wenn die Bänke kurz nach seinem Einsatz, wieder beschmiert wären. „Nein“, er sieht es optimistisch. Er freut sich vielmehr, wenn die bearbeitete Bank ein paar Wochen lang sauber bleibt und zum Verweilen einlädt. Ich sag’s ja: Olli, ein cooler Typ und echtes Juwel für Schöneweide und unser Naherholungsgebiet.

Und die Kekse, die haben wir uns verdient. Mandy und ich hatten eine harte Nuss. Umso schöner ist das Ergebnis der nun wieder sauberen Parkbank: ich bin stolz, freue mich über den heutigen Einsatz im grünen Wald und das „Bravo“ des vorbei schlendernden Ehepaars.

Text und Fotos: Leo

Wer jetzt gleich mitmachen/mitputzen will, kann das natürlich auf eigene Faust tun oder Olli fragen. Er hat ja schon eine gewisse Expertise. Außerdem macht die Arbeit mit Olli einfach Spaß.

Spenden sind auch willkommen, d.h. in Form von Materialien also alles was man zum Streichen braucht (Farben, Pinsel, Verdünner etc.),  oder auch um Geldspenden von denen Olli die Materialien je nach Verbrauch nachkaufen kann. Spendenquittungen können erteilt werden. Mehr Infos zur Wuhlheide gibt es auch unter: Pro Wuhlheide e.V.

Die nächste Aktion für TGURD findet am 05.07.2018 um 14 Uhr statt, dann werden Mandy und Lars bei Laib und Seele – Berliner Tafeln in Niederschöneweide aushelfen. Wir sind hoffentlich auch wieder dabei.

Übrigens: Liebe Sprayer da draußen, wir haben keinen Beef mit Euch, sondern es nur einfach gerne grün. Für Farbe, die sich etwas leichter entfernen lässt, wäre ich echt dankbar. Olli auch.

 

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