Wäscheständer in der U-Bahn und warmer Regen
Ein Interview über Heimat mit den Matrosenhunden
In dieser Woche finden in der Novilla gleich zwei Highlights statt aber auch danach geht es rund um die Kunst weiter. Einen ganzen Sommer lang.
#Das Kleid
28. April – 7. Mai 2017
Dieses Jahr sollte nun vieles anders sein. Schon der Termin, im April statt im Juli, die Organisation, ein Kurator statt ein Team, die Ausstellenden, weniger lokal, mehr kosmopolitisch. Wir waren zur Vernissage dort und sagen:
Wir lieben es mehr denn je.WEITERLESEN
Als ich in ihrem Studio in der „Atelieretage G59“ direkt am Spreeufer stehe, glaube ich ihr sofort: Dritter Stock, Blick auf den Kaisersteg, Abendsonne und vor allem – Ruhe. „Hier ist wenig was mich ablenkt, das ist für mich als Freiberuflerin sehr wichtig.“ Noch eine, die die Normalität unseres geliebten Dorfes zu schätzen weiß. Ruhe, Konzentration, Fokus. Daher ist sie auch vor zwei Jahren mit ihrem Atelier hinterher gezogen und lebt und arbeitet jetzt ganz in Oberschöneweide.
Die die scheinbar immer als Erstes thematisiert werden, wenn über Schöneweide in den Medien gesprochen wird. Interessiert es die Bewohner von Schöneweide überhaupt was in den vielen Ateliers passiert oder nur einen kleinen Teil? Interessiert es Euch? Wir glauben schon und denken, es bräuchte vielleicht nur einen kleinen Einblick in die Ateliers, über das was da entsteht und wie es entsteht. Daher haben wir die Rubrik Künstler ins Leben gerufen.
Die wunderbare Jessy James küsst sie wach, mit ihren Poetry Slams, immer wieder. Jessy ist eine der großartigen Menschen, die Schöneweide zum Strahlen bringen, hier aus Überzeugung wohnen und Kultur und Leben in den Kiez bringen.
Warum weiß das nur keiner hier? Nina Hoss war hier. Jeden Tag, jahrelang. Lange bevor sie „Die Hoss“ wurde. Sie ist an der S-Bahn-Station Schöneweide ausgestiegen, hat ihr Textbuch zugeklappt, hat sich noch einen schlechten Kaffee beim Bahnhofsbäcker geholt und ist die endlos lange Schnellerstraße entlanggelaufen. Ihr Ziel: Die Hochschule für Schauspielkunst Ernst-Busch in der Schnellerstraße 104.
Schöneweide war schon immer ein Stadtteil zum Arbeiten, nicht vorrangig für Wohnen, Freizeit und Geld ausgeben. Diesen Satz höre ich in der Diskussion über die zukünftige Nutzung des Schöneweider Industrieareals immer wieder. Ich finde, was daran heute noch stimmt ist, dass in Schöneweide in verborgenen Werkstätten und Ateliers viele versteckte Perlen entstehen, die man im Kiez selbst kaum zu Gesicht bekommt.