Sabrina Kratz
Wer sind eigentlich diese Künstler die in den Ateliers und Werkstätten in Schöneweide arbeiten
Die die scheinbar immer als Erstes thematisiert werden, wenn über Schöneweide in den Medien gesprochen wird. Interessiert es die Bewohner von Schöneweide überhaupt was in den vielen Ateliers passiert oder nur einen kleinen Teil? Interessiert es Euch? Wir glauben schon und denken, es bräuchte vielleicht nur einen kleinen Einblick in die Ateliers, über das was da entsteht und wie es entsteht. Daher haben wir die Rubrik Künstler ins Leben gerufen.
Nicht nur wir – auch bei den „OPEN STUDIOS“ u.a. zu Kunst am Spreeknie zeigen die Künstler ihre Werkstätten und ihre Kunst. Aber nicht nur dann – an diesem Sonntag, den 27.11.2016 (11 bis 18 Uhr) öffnen sich die XTRO Ateliers und 28 Künstler gewähren Einlass. So könnt ihr Euch einen Einblick in ihre Arbeiten zu verschaffen. Unter ihnen auch Sabrina Kratz, die ich Euch hier vorstellen möchten.
Warum hat mich dieses Bild damals so gefesselt – wie kein anderes? Ganz ehrlich, ich weiß nicht wann Kunst gut ist oder maße mir an das zu wissen. Soll Kunst schön sein, eine Botschaft haben oder aufwühlen, oder alles zusammen, oder ist es nur viel TamTam und eine riesige Blase? Ich weiß es nicht. In meinem Beruf geht es um Zahlen, da ist keinerlei Verbindung zur Kunst. Noch nicht mal auf den Fluren. Es ist also nur mein individueller Geschmack, also der Moment, wenn das Bild etwas mit mir macht, der entscheidet. Dann ist es gut – für mich.
Zunächst einmal ganz nüchtern: Ich liebe die Farben, das Knallige, das Frische, Leichte. Mir gefällt die Präsenz. Aber damit ein Bild etwas mit einem macht, muss es eine Wechselwirkung geben zwischen Bild und Betrachter. Es ist also meine Geschichte und das was ich aufgrund dieser in dem Bild sehe.
Und was sehe ich? Die Frau mit dem Tuch ist stark, sie strahlt Selbstbewußtsein aus. Sie hat das Tuch schon viele Male so auf ihrem Kopf drapiert. Mir scheint, sie weiß was sie will und kennt den Weg dorthin. Meine These: Nur selbstbewußte Frauen tragen auffällige Kleidung. Denn wer sich bunt kleidet, wird oft angeschaut. Im Gutem aber manchmal auch im Schlechten. Dieser schiefe Mund, die schmalen Augen, der einem zeigt: Warum willst Du so auffallen? Ich bin aufgefallen, in meinem kleinen Dorf an Rande von Deutschland: Gerne natürlich, bewusst; und manchmal um zu trotzen. Jetzt erst recht. Die Kleidung war mein Weg, die Röcke etwas zu kurz, die Klamotten aus der Zeit gefallen und möglichst immer etwas aus dem Hippieschrank meiner Mama. Gegen das immer Gleiche. Gegen das nicht Auffallen wollen aus der Masse.
OPEN STUDIOS: 1. ADVENT – schaut Euch ihr Atelier und die der anderen Künstler einfach mal an. Danach ein Kaffee – zum Beispiel in der Kranbar und über die Eindrücke philosophieren.
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